Der Eingang zum historischen Gewölbekeller, der sich heute auf dem Dorfplatz befindet, lag früher auf einem Gartengrundstück. Es war ringsum von Mauern umgeben, die dem Garten Schutz boten, und vom Bachlauf begrenzt. Zur Zeit der Koppensteiner war es der Schlossgarten.
Die Sandsteingewände des Eingangs weisen auf eine Entstehungszeit im 16./17. Jahrhundert hin. Sie sind aus wuchtigen Segmenten mit Falzprofil gearbeitet, was für diese Zeit typisch ist. Diese Datierung würde mit der am Schloss angebrachten Jahreszahl 1624 korrespondieren.
Neben dem im Schlossgarten gelegenen Keller besaßen die Koppensteiner auch innerhalb des Schlossbereiches zahlreiche Keller, um Feldfrüchte lagern zu können, die selbst erwirtschafteten oder die von den Untertanen aus Mandel und Braunweiler zu liefern waren.
Der historische Keller besteht im vorderen Bereich, der unter der Straße liegt, aus einem aus Bruchsteinen gemauerten Tonnengewölbe. Der größere hintere Teil ist in den roten Sandsteinfels hineingetrieben. In der flachbogigen Rückwand befindet sich eine kleine Nische. Solche Aussparungen in den Kellerwänden dienten zum Aufstellen von Kerzen oder Öllampen.
Der rundbogige Kellerabgang befindet sich in einer Bruchsteinmauer, die den Eingangsbereich vor der direkten Sonneneinstrahlung schützte. In der Nähe angepflanzte Bäume dienten häufig der zusätzlichen Beschattung. Dadurch war gewährleistet, dass in den Kellern eine gleichbleibende niedrige Temperatur erhalten blieb.
Diese dauerhafte Kühle war Grundvoraussetzung für die Lagerung von Wein und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen in solchen Kellern. Da aber die erhöhte Luftfeuchtigkeit ein Feind des Holzfasses und der Feldfrucht ist, musste für ausreichende Belüftung gesorgt werden. Ein großer Belüftungsschacht, der einen türartigen, stichbogigen und mit Gitter versehenen Ausgang besitzt, zeigt sich in der aus Sandsteinquadern gebauten Stützmauer des Kirchengrundstücks an der Straße zum Schloss. Diese großen Lüftungsschächte befinden sich meist im hinteren oder, wie hier, im mittleren Kellerbereich in der Decke. In Verbindung mit Lüftungsschlitzen im Eingangsbereich wird ein Luftstrom durch den Keller erzeugt, der Moder verhindert. So wurden im Eingangsbereich des Mandeler Gewölbekeller neben einem Kellerfenster ebenfalls zwei Belüftungsluken eingebaut.
In der Mitte befindet sich im Keller ein Boden aus Sandstein. Links und rechts davon sind Fasslager aus Sandstein aufgerichtet, die vermutlich aus dem 19./20. Jahrhundert stammen. Der Bodenbelag hinter den Fasslager besteht aus Backsteinen. An der Rückwand ist ein jüngeres Wassersammelbecken zu sehen, das das bei der Reinigung der Fässer genutzte Wasser auffangen konnte.
Durch die Napoleonische Zeit und die damit verbundene Eingliederung des linken Rheinufers in den französischen Staat wurden sowohl die kirchlichen Güter als auch die Besitzungen des Adels vom französischen Staat eingezogen. Schloss und Schlossgarten wurden zu französischen Staatsgütern. Während das Schloss zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Besitz von Privatleuten auftaucht, wurde der Schlossgarten dem Haus des Steuereinnehmers der französischen Mairie zugeschlagen. Haus und Garten bewohnte und bewirtschaftete in preußischer Zeit der preußische Steuereinnehmer der Bürgermeisterei Mandel, Aloys Naunheim. Der Garten wurde also zum Hausgarten dieses Anwesens.
Für den Betrachter auffällig und ungewöhnlich ist die abgeflachte Ecke der Gartenmauer an der Eingangstür. Beim Bau der neuen Kirche war der Platz vor dem Kirchenaufgang für die Fuhrwerke, die die Baumaterialien anlieferten, sehr eng. Damit die Fuhrwerke besser wenden konnten, erklärte sich Steuereinnehmer Naunheim bereit, die Ecke der Mauer an seinem Garten zu entfernen. Als Ausgleich für diese Stiftung erhielt Herr Naunheim von der Gemeinde ein neues Eingangstor zum Garten aus den Steinen des Mandeler Steinbruchs.
Später erwarb Martin Esselborn das ehemalige Haus des Steuereinnehmers Naunheim. Mit diesem Hauskauf fiel ihm auch der ehemalige Schlossgarten zu. Aus seiner Zeit stammen wohl die ins 19. Jahrhundert datierten Fasslager. Da er eine Sirupfabrik betrieb, war der zusätzliche Lagerraum im Gewölbekeller vorteilhaft.
Dem Zeitgeschmack des 19. Jahrhunderts entsprechend ließ er über dem Eingang des Kellers eine repräsentative Terrasse im Stile eines Belvederes errichten. Diese Terrasse korrespondierte in ihrer Form mit dem von ihm ebenfalls erbauten Weinbergshäuschen, hoch oben über dem Dorf am Schlossberg gelegen. Er verwandte bei dieser Terrasse, ebenso wie bei Scheune und dem Weinbergshäuschen, einen Teil der 40 Säulen, die vom Turm der Kirche herrührten. An allen Gebäuden wurden die Säulen zu einer Balustrade zusammengefügt. Ein solches dem Keller vorgebautes Kellerhaus konnte auch der Aufbewahrung von Gerätschaften dienen.