Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 962 als Mannendal erstmals urkundlich erwähnt. Mandel war zu der Zeit Reichslehen der Abtei St. Maximin bei Trier. Die Vogtei hatten die Wild- und Rheingrafen inne. Grundbesitz in Mandel gehörte mit zur Grundausstattung des 1101 vom Sponheimer Grafen Stefan II. gestifteten Klosters Sponheim. Im Jahre 1439 lag die Ortsherrschaft über Mandel in den Händen der Familie von Dalberg, den Kämmerern von Worms.
Sie übertrugen das Dorf als Lehen an die Familie von Koppenstein. Die Koppensteiner entstammten einer unehelichen Verbindung des Grafen Johann II. von Sponheim-Kreuznach mit der Tochter einer seiner Burgmannen. Diese Nebenlinie der Sponheimer nannte sich nach ihrer Stammburg Koppenstein im Hunsrück. Mitglieder dieser Familie standen über lange Zeit als Ritter, Geistliche oder Amtleute im Dienste verschiedener Territorialherren, auch der Grafen von Sponheim. Verwaltungssitz und teilweise auch Wohnsitz war das neu errichtete Schloss in Mandel.
Als die Familie der Koppensteiner im Jahre 1768 ausstarb, fiel das Dorf Mandel an die Lehnsherren, die Freiherren von Dalberg, zurück und wurde 1786 mit allen Rechten an den Reichsgrafen Karl August von Bretzenheim verkauft.
Nach 1792 hatten französische Revolutionstruppen die Region besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Mandel zum französischen Rhein-Mosel-Departement und war dem Kanton Kreuznach und dem Arrondissement Simmern zugeordnet. Mandel wurde um 1800 Hauptort (chef-lieu) einer Mairie.
Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen kam die Region zum Königreich Preußen. Ab 1816 war die Gemeinde Mandel dem Kreis Kreuznach im Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet.
Das heutige Ortswappen ist vom Koppensteiner Familienwappen abgeleitet.
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Das im Jahre 1959 von der Bezirksregierung genehmigte Wappen zeigt ein Schachbrett mit blau-gelben Feldern, oben rechts ein goldenes Freifeld, darin ein Rabe auf zwei grünen Mandeln. Damit leitet sich das heutige Gemeindewappen vom ehemaligen Gerichtssiegel des Dorfes ab.
Dieses Gerichtssiegel hatte den Ursprung im Wappen der ehemaligen Gerichtsherren von Mandel, den Herren von Koppenstein. Koppe bedeutet Kolkrabe, so dass die Koppensteiner den Raben, auf zwei Bergkuppen ruhend, zu ihrem Wappentier machten. Im Gerichtssiegel des Dorfes wurden die Bergkuppen in zwei Mandeln umgewandelt.
Da die Koppensteiner einer illegitimen Verbindung der Grafen von Sponheim entstammten, findet sich das blaugelbe Schachbrett der Grafen von Sponheim in ihrem Wappen. Das Wappen der Koppensteiner ist auch Teil des Wappens der VG-Rüdesheim. Denn die von den Franzosen nach der Einverleibung unserer Region in den französischen Staat geschaffene Mairie und spätere Bürgermeisterei Mandel bildete (zusammen mit Hüffelsheim) den Grundstein für die heutige VG-Rüdesheim.