Die Quelle des Mandeler Weiherbachs bildete die Lebensgrundlage zur Gründung einer Ansiedlung in diesem Tal. Sie lieferte das notwendige Trinkwasser für Mensch und Tier. Dort wurde Wasser geholt zum Trinken und zum Waschen, das Vieh getränkt und dort tummelten sich die Gänse, die im Dorf frei umherliefen. Das Wasser des Baches versorgte auch die an seinem Bachlauf gelegenen Gärten mit Wasser.
Die Mandeler Quelle war eine Sickerquelle, die von den umliegenden Höhen gespeist wurde. 1991 wurde sie im Zuge der Neugestaltung des dazugehörigen Platzes als Dorfmittelpunkt renoviert. Die Arbeiten führten dazu, dass sich der Wasserlauf veränderte und sich weniger Wasser in der Brunnenstube ansammelte. Der allgemein sinkende Grundwasserspiegel ließ die Quelle 2005 endgültig versiegen.
Bei der Renovierung 1991 wurden auf dem Boden der Quelle zahlreiche Scherben von Gefäßen und Ofenkacheln, Bruchstücke von verzierten Bodenfliesen und ein Fragment eines kleinen Vogels aus Keramik gefunden. Die ältesten Funde sind in das 15. Jahrhundert zu datieren, die jüngsten in das späte 17. bis 18. Jahrhundert.
An der Quelle mit ihrem Bachlauf zeigte sich auch der technische Fortschritt im Weinbau. 1937 baute die Mandeler Darlehnsgenossenschaft am Bachlauf unweit der Quelle eine Spritzbrühanlage. Zur Deckung des erhöhten Spritzmittelbedarfs konnte in vier 3000 l fassenden Betonbehältern Spritzmittel hergestellt werden. Mit einer Pumpe wurde das fertige Mittel in die Jauchefässer auf den Wagen der Bauern gefüllt. Anschließend wurde die Spritzbrühe mit Batteriespritzen in den Weinbergen ausgebracht.
Zur Zeit der Entstehung des Oberrheingrabens konnte das Meer im Tertiär vor 30 Millionen Jahren aus Süden bis in das Mainzer Becken und sogar bis in unsere Region vordringen. An den als Inseln herausragenden Bergen des Naheraums und an den Stellen, an denen das Meer an die Küste anbrandete, wurden die vorhandenen Gesteine zu Meeressand zerrieben. Auf diese Weise entstand der in Mandel abgebaute gelbe Sand.
Das Meer drang zweimal in das Mainzer Becken vor und hinterließ dabei vielfältige Ablagerungen. In den Mandeler Sandgruben wurden Haifischzähne, versteinerte Muscheln und andere Petrefakten gefunden. Eine beachtliche Sammlung trug Wilhelm Heinrich Hobein zusammen, der von 1891 bis 1914 evangelischer Pfarrer in Mandel war.
Eine geologische Besonderheit stellen die sogenannten „Mandeler Knollen“ dar. Als Kalkgeoden unterscheiden sie sich sowohl in Material als auch in der Größe von den im nahegelegenen Steinhardt gefundenen „Steinhardter Erbsen“. Die Mandeler Knollen bestehen aus einer durch Sedimentation entstandenen Gesteinsaußenschicht, die einen Kern mit unterschiedlichen Fossilien umschließt.
Der gelbe Sand aus den Mandeler Gruben wurde wie der Sand aus den Nachbardörfern für den Straßenbau genutzt. Doch vor allem wurde er für die 1845 gegründete Flaschenfabrik „Kreuznacher Glashütte“ an der Heidenmauer in Bad Kreuznach abgebaut. Die Fabrik verdankte ihre Entstehung dem steigenden Bedarf an Flaschen, vor allem an Weinflaschen.
Der wesentliche Rohstoff zur Glasherstellung ist die Kieselerde, die in Form von Sand, Quarz und Feuerstein vorkommt. Der Abbau von Sand erschloss dem Dorf einen neuen Erwerbszweig. Gleich mehrere Gruben wurden betrieben. Doch die Arbeit war nicht ungefährlich. Immer wieder wurden Arbeiter in den Sandgruben verschüttet oder es kam zu Unfällen beim Transport mit dem Wagen. Die Abbaumenge in den Sandgruben war gekoppelt an die Produktionsmenge in der Kreuznacher Glashütte. Mit der endgültigen Schließung der Glashütte 1919 ging die Blütezeit des Sandabbaus in Mandel zu Ende.